Weiterbildungen Hörgeräteakustiker

Berufsbegleitende Weiterbildungen für Hörgeräteakustiker Hörgeräteakustiker beraten über Hörgeräte sowie Gehörschutz, führen Hörtests durch und passen Hörsysteme an die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden an. Dazu kommen die Reparatur und Pflege von Hörsystemen und kaufmännische Aufgaben. Ebenso vielfältig wie der Beruf selbst sind auch die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Hörgeräteakustiker. Nach Abschluss der dreijährigen dualen Berufsausbildung ergeben sich zahlreiche Perspektiven und Karrierechancen.

Fortbildung: immer auf dem neuesten Stand

Bedingt durch die schnelle technische Weiterentwicklung von Hörsystemen gehören regelmäßige Fortbildungen ohnehin zum Berufsalltag von Hörgeräteakustikern. Häufig bieten die Hersteller Schulungen zu neuen Produkten und Technologien an. Darüber hinaus bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Spezialisierung. So können Hörgeräteakustiker sich zu Audiotherapeuten ausbilden lassen, die Hörgeschädigten mithilfe verschiedenster Methoden helfen, im Alltag besser zurecht zu kommen. Eine weitere Möglichkeit ist die Fortbildung zum Pädakustiker, der Hörsysteme an die speziellen Bedürfnisse von Säuglingen und Kindern anpasst. Ebenfalls möglich ist die Zusatzqualifikation zum CI-Akustiker, der Menschen mit Hörimplantaten fachgerecht beraten kann.

Mit dem Meisterbrief zur Führungsposition

Um selbst ausbilden zu können, eine Filiale zu leiten oder sich selbstständig zu machen, benötigen Hörgeräteakustiker den "Großen Befähigungsnachweis", also den Meisterbrief. Die Prüfung dazu besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil und wird von der zuständigen Handwerkskammer abgenommen. Vorbereitungskurse bietet die Akademie für Hörgeräteakustik in Lübeck, die wichtigste Bildungsstätte für Hörgeräteakustiker in Deutschland, an. Weitere Meisterschulen gibt es in ganz Deutschland, unter anderem in Karlsruhe, Landau und Braunschweig. Die Kosten für die Vorbereitungskurse sowie die Prüfungsgebühren tragen die angehenden Meister in der Regel selbst. Als Unterstützung können sie das sogenannte Meister-BAföG nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) beantragen.

Techniker: gefragte Spezialisten

Wer sich auf einem Spezialgebiet qualifizieren und vertiefte Fachkenntnisse erwerben möchte, für den ist die Weiterbildung zum Techniker das Richtige. Sie eröffnet neue berufliche Perspektiven, auch auf anderen Gebieten, und befähigt dazu, Personalverantwortung zu übernehmen. Die Ausbildung zum Techniker wird entweder berufsbegleitend oder in Vollzeit an einer Fachschule für Technik absolviert. Nach Bestehen des staatlichen Examens dürfen die Absolventen die Berufsbezeichnung "Staatlich geprüfter Techniker" führen. Voraussetzung für die Weiterbildung zum Techniker ist eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine anschließende Tätigkeit von mindestens einem Jahr in der jeweiligen Fachrichtung. Für Hörgeräteakustiker sind gleich mehrere Fachrichtungen interessant: Feinwerktechniker sind Spezialisten für sehr kleine und präzise Geräte. Elektrotechniker entwickeln komplexe Schaltungen und Programme. Die Entwicklung, Anpassung und Prüfung von medizinischen Geräten ist das Fachgebiet der Medizintechniker. Techniker der Betriebswissenschaft profitieren von einer zusätzlichen kaufmännischen Qualifikation. Mit der Technikerausbildung kann in vielen Bundesländern auch die Fachhochschulreife, teilweise durch eine Zusatzprüfung, erworben werden.

Hörakustik im Hörsaal: Studienmöglichkeiten

Für Hörgeräteakustiker mit Fachhochschulreife steht auch die Möglichkeit eines Studiums offen. Der Bachelor-Studiengang "Hörakustik" ist ein gemeinsames Angebot der Akademie für Hörakustik und der Fachhochschule Lübeck. Das Studium dauert sechs Semester und behandelt in Anlehnung an die Berufspraxis sowohl technisch-mathematische, hörakustisch-medizinische als auch betriebswirtschaftliche Themen. Der Bachelorabschluss wird gleichzeitig als theoretischer Teil der Meisterprüfung anerkannt und ermöglicht den Absolventen, sich selbstständig zu machen. Auch die Hochschule Aalen bietet einen Bachelor-Studiengang "Augenoptik und Hörakustik" an. Für alle, die sich nach dem Bachelor-Abschluss weiter qualifizieren möchten, hat die Universität Oldenburg den Masterstudiengang "Hörtechnik und Audiologie" im Programm. Neben der akademischen Qualifikation im Bereich der Hörakustik sind weitere Studienrichtungen für Hörgeräteakustiker besonders interessant. So können sie in Fächern wie Medizintechnik, Bioingenieurwesen, Elektrotechnik oder Medizin an das Wissen und die Fähigkeiten aus ihrem Beruf anknüpfen.