Ergänzungsprüfung Passerelle

Ergänzungsprüfung PasserelleDem Maturitätszeugnis werden in der Schweiz zwei Aufgaben zuteil. Zum einen dient es als Nachweis für den erfolgreichen Abschluss der Sekundärstufe II, andererseits berechtigt das Maturitätszeugnis ebenso zum weiteren Studium an Fachhochschulen, kurz FH, universitären Hochschulen (UH) sowie pädagogischen Hochschulen. Jedoch gibt es in der Schweiz drei verschiedene Maturitätszeugnisse. Die gymnasiale Maturität gewährleistet den Zugang zu universitärer als auch Pädagogischer Hochschule. Bei der beruflichen Maturität, die den beruflichen Abschluss ergänzt, können die Absolventen die Fachhochschule besuchen. Darüber hinaus gibt es noch die Fachmaturität, die den Besuch von PH und FH ermöglichen. Damit die Besitzer einer beruflichen Maturität ebenfalls die universitäre Hochschule besuchen können, wurde 2003 die Ergänzungsprüfung für die Pasarelle "berufliche Maturität" eingeführt. Wird die Prüfung für die Pasarelle erfolgreich absolviert, stehen dem Absolventen sämtliche verfügbaren Studienlehrgänge der universitären Hochschulen offen.

Prüfungsfächer und Anforderungen für die Pasarellen-Ergänzungsprüfung

Die ersten Pasarellen-Prüfungen wurden 2005 durchgeführt. Aufgrund der jetzt gewonnenen Erfahrungswerte kommt es 2012 zu einigen neuerlichen Änderungen bei der Ergänzungsprüfung. Diese Änderungen stellt eine Erschwerung für die Prüfungsabsolventen dar. Durften bisher höchstens zwei von fünf Prüfungsnoten unter 3,5 liegen, dürfen ab 2012 höchstens zwei von fünf Noten unter 4,0 liegen. Wird die Prüfung nicht auf das erste Mal hin bestanden, kann die Prüfung ein weiteres Mal absolviert werden. Prüfungsfächer, in denen der Prüfling eine 5 erreicht, müssen nicht nachgeprüft werden. Die fünf möglichen Prüfungsnoten beziehen sich auf die fünf Fachbereiche. Diese bestehen aus der Landessprache Deutsch, Italienisch oder Französisch, dann kann gewählt werden zwischen der zweiten Landessprache Deutsch bzw. Französisch oder Italienisch oder auch Englisch. Die dritte Note wird in Mathematik vergeben, es folgen die zu Naturwissenschaften zusammengefassten Bereiche Biologie, Physik und Chemie.

Vorbereitung auf die Prüfung und Schulen, die die Pasarellen-Prüfung durchführen dürfen

Die fünfte Prüfungsnote gibt es in den Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich aus Geschichte und Geografie zusammensetzen. Die ersten drei Prüfungsfächer, also erste Landessprache, zweite Landessprache oder Englisch und Mathematik werden neuerdings (ab 2012) mündlich und schriftlich abgefragt. Es werden von verschiedenen staatlichen und privaten Schulen Lehrgänge zu den Pasarellen-Prüfungen angeboten, diese müssen jedoch nicht zwingend besucht werden. Die Prüfungsvorbereitung kann der Absolvent auch im Einzelstudium durchführen. Die Vorbereitungskurse an den Schulen dauern zwischen 12 und 18 Monate bzw. zwei bis drei Semester. Besondere Anforderungen an Schulen, die einen Vorbereitungskurs anbieten, werden nicht gestellt. Die Pasarellen-Prüfung hingegen kann nur von solchen Schulen abgenommen werden, die auch zur gymnasialen Matura-Prüfung berechtigt sind. Diese Schulen sind zudem verpflichtet, einen einjährigen Vorbereitungskurs anzubieten. Die Prüfungen selbst finden jedes Jahr im Sommer statt. In den drei Sprachregionen der Schweiz werden jeweils zwei Pasarellen-Prüfungen angeboten.

Studium im Ausland

Der Besuch ausländischer Hochschulen ist nach der erfolgreichen Ergänzungsprüfung für die Pasarelle "berufliche Maturität" prinzipiell ebenfalls möglich. Allerdings beruht die Anerkennung auf freiwilliger Basis. Soll das Studium an einer bestimmten, ausländischen Hochschule erfolgen, ist es daher ratsam, zuerst entsprechende Informationen einzuholen. Organisiert und durchgeführt wird die Ergänzungsprüfung für die Pasarelle vom schweizerischen Staatsministerium für Bildung und Forschung.